
Reifenwahl BMW R1200GS LC
Erster Reifensatz: Continental Trail Attack 2
Für den ersten Satz Reifen kann man natürlich nicht wirklich von Reifenwahl sprechen. Die BMW R1200GS LC, Baujahr 2014 wurde mit Conti dem Continental Trail Attack 2 ab Werk bestückt, geliefert.
Der Reifen wurde ca. 3.400 km im Soziusbetrieb mit Gepäck im Gebirge und Hochgebirge, 2.500 km im Soziusbetrieb ohne Gepäck in Mittelgebirgslagen , 1.100 km im Solobetrieb ohne Gepäck in Mittelgebirgslagen bewegt. Von den 2.800 km vor der Fahrzeugübergabe liegen keine Nutzungsdaten vor.
Ein Reifenwechsel war nach 9.800 km sowohl für den Vorder- als auch für den Hinterreifen deutlich angezeigt. Die Laufleistung geht meiner Ansicht nach in Ordnung. Leider zeigte der Conti noch während der Hochgebirgsfahrt mit Sozius und Gepäck ein ungünstiges Verschleissbild mit deutlicher Sägezahnbildung am Hinterreifen. Hierdurch hat sich das Abrollgeräusch erhöht und der Fahrkomfort verschlechtert. Gleichzeitig war die Abnutzung stark unterschiedlich ausgeprägt und das sowohl am Vorder- als auch am Hinterreifen.
Während der Reifen sich bei trockener Witterung bewährt hat, konnte er mich bei nasser Fahrbahn nicht überzeugen. Hier kommt er schnell und teilweise unvermittelt an Grenzen.
Mein Fazit: Der Reifen ist gut, die Laufleistung kann sich sehen lassen, allerdings zeigt das Verschleissbild, dass der Reifen nicht so richtig zu meiner Nutzung passt. Der schmale Grenzbereich bei Nässe hinterlässt ein ungutes Gefühl. In dieser Ausführung würde ich den Reifen nicht noch einmal montieren lassen. Aber die Reifenentwicklung geht ja weiter.
Zweiter Reifensatz: Metzeler Tourance Next
Den Metzeler Tourance Next habe ich auf Empfehlung des Motorradhändlers als zweiten Reifensatz montieren lassen. Der Reifen fährt sich ausgezeichnet und das sowohl bei trockener als auch nasser Fahrbahn. Der Grip des Conti war gefühlt bei trockener Strasse einen Tick besser.
Die Nutzung des Reifens war sehr ähnlich den Angaben, die ich beim Conti gemacht habe.
Die Laufleistung lag bei 10.300 km mit einer Restprofiltiefe von 2,5 bis 3 mm bei Vorder- und Hinterreifen. Die Laufleistung bis zur Restprofiltiefe liegt beim Next etwas höher im Vergleich zum Conti. Der Verschleiss war hier deutlich gleichmässiger und mit geringer Sägezahnbildung.
Nachteilig war die Neigung des Reifens, Längsrillen etwas nachzulaufen. Dies war bei ausgefahrener Spur, Bitumenstreifen und Fahrbahnmarkierungen feststellbar. Bei verschiedenen Geschwindigkeiten zeigte der Reifen eine höhere Geräuschentwicklung.
Mein Fazit: Ein ausgewogener guter Reifen unter allen Fahrbedingungen. Die Laufleistung ist sehr gut. Eine klare Kaufempfehlung!
Dritter Reifensatz: Pirelli Scorpion Trail II
Im November 2017 wurde aufgrund guter Kritiken ein Satz Pirelli Scorpion Trail II aufgezogen. Die neue Saison wird zeigen, wie sich dieser Reifen in der Praxis bewährt.
Danke für das Teilen ihrer Erfahrungen mit GS Bereifungen. Als neuer GS Fahrer hilft das echt. Haben Sie bereits eine Zwischenbilanz für den Scorpion? Ich bin bei meiner R1200R bei der 3.Bereifung auf auf Pirelli umgestiegen (Angel GT). Der Fahreindruck für Haftung, Dämpfung und Geräuschentwicklung ist wesentlich besser als bei den Reifen zuvor. Die Laufleistung muss er noch belegen…
Danke für die Nachricht. Aufgrund der sommerlichen Hitze habe ich bislang weniger Kilometer zurückgelegt, daher ist der Pirelli noch in Benutzung auf meiner GS. Zur Laufleistung kann ich abschließend noch keine Angabe machen, aber mein Eindruck ist der, dass die 10.000km Marke wahrscheinlich nicht ganz erreicht werden wird.
Der Reifen ist sehr harmonisch und ausgewogen, die Traktion ist ausgezeichnet – auch im Regen. Spurrillen läuft er nicht nach. Bislang ist er von den drei Reifen mein Favorit und ich habe die Hoffnung, dass er zumindest nahe an die 10.000km herankommt.
-rainer